Togo-Reise 2023

Die Tradition der Togoreise wurde auch dieses Jahr wieder fortgesetzt und so sind wir, 18 Schüler und Schülerinnen aus der Jahrgangsstufe 2, Ende Oktober nach Togo, Lomé geflogen. Begleitet wurden wir von vier Lehrerinnen und Lehrern (Herr Adelmann, Herr Jungwirth, Frau Berg und Herr Gärtner).

An dem Wochenende, an dem wir ankamen, haben wir einen ersten Eindruck von der afrikanischen Kultur gewonnen, indem wir einen großen Markt in Lomé besucht haben. Am Sonntag sind wir im Viertel unseres Hotels in die Kirche Paroisse Sainte Lucie de Baguida gegangen und haben an einem Gottesdienst teilgenommen – es wurde viel gesungen, getanzt und die Menschen waren prächtig mit traditioneller Bekleidung angezogen. Getanzt haben wir selbst allerdings erst abends im Beach-Club.

Der Montag startete mit einer Führung durch die Schule Mon Devoir, unsere Partnerschule. Wir lernten kleine und große Kinder und das Gebäude richtig kennen. Auch trafen wir „unsere Klasse“ und konnten die gleichaltrigen Schüler kennenlernen, mit denen wir schon viel über die Sozialen Medien in Kontakt standen. Die Schule liegt in Zongo, einem der ärmsten Stadtviertel von Lomé.
Am Nachmittag sind wir in gemischten Kleingruppen durch das Viertel gegangen, als Vorarbeit zu unserem diesjährigen Projekt in der Schule: eine Führung im Viertel Zongo vorzubereiten.
Der nächste Tag war geprägt von einem Ausflug mit den togolesischen Schülern nach Aneho. Hier kauften wir die wunderbaren Stoffe für unsere Kleidungsstücke. Auf dem Weg dorthin haben wir ein ehemaliges Sklavenhaus besichtigt.
In den nächsten Tagen haben wir intensiv gemeinsam an unserem Projekt weitergearbeitet. Das Ziel war, eine Führung durch Zongo aufzubauen, die die togolesischen Schüler mit Touristen durchführen können. Zwischendurch haben wir zusammen traditionelles Essen gekocht – Foufou mit Soße. Dies hat sehr viel Spaß gemacht.

Am Samstag fand das große Schulfest statt, an dem wir unsere traditionellen Kleider angezogen haben und einen togolesischen Tanz vorführten.
Die nächste Schulwoche begann mit der Erprobung des Projekts: Führung einer deutschen Gruppe des Vereins Mon Devoir.

Der langersehnte Tag kam, als wir am Dienstag Richtung Norden, nach Kouma Konda, aufgebrochen sind. Die Togolesen und wir haben im Dschungel viel gemeinsam erlebt. Wir sind durch den Dschungel gewandert und haben viele Pflanzen kennengelernt, darunter Kakaobohnen, die wir auch probieren konnten. Zum einen frisch vom Baum, dann schmecken diese – mit dem weißen Fleisch außen herum – wie ein Bonbon. Sobald sie getrocknet sind, schmecken die Kakaobohnen wie sehr dunkle Schokolade. In den Pflanzen des Dschungels befinden sich sehr viele Farben, die auch zum Malen genutzt werden können – zum einen auf der Haut, zum anderen auf Stofftaschen, die wir ebenfalls bemalt haben. An den Abenden im Dschungel haben wir getanzt oder wir saßen zusammen und haben uns als große Gruppe ausgetauscht. Am letzten Abend im Dschungel gab es ein „Dorffest“, auf dem viel Musik gemacht wurde und auch um ein Feuer herumgetanzt wurde. Es war sehr schön, die afrikanische Kultur in Form von Tanz und Musik mitzuerleben.

Dann ging es wieder zurück nach Lomé. Die zwei Wochen sind unfassbar schnell vorbeigezogen und so ging es an den schwierigen Abschied, mit der ein oder anderen Träne im Auge. Auch die Togolesen haben sich sehr schwer getan mit dem Abschied. Als Geschenk, dass wir sie nicht vergessen, haben sie uns ein großes Plakat mit einem Gruppenbild unserer ganzen Gruppe mitgegeben. Diese Geste war sehr rührend.

Sirka Eichenberg

Persönliche Eindrücke aus der Togo-Reise 2023

Die Reise war auf viele Arten eine tolle Erfahrung. Die Kultur, das Essen, die Natur und Stadt kennenzulernen war toll, aber auch Togo als Nation, die so unterschiedlich ist zu denen, die wir so kennen. Das politische System und den Einfluss der Geschichte und kulturelle Einflüsse auf das Funktionieren der Nation zu erleben, war ebenso eine tolle Erfahrung, die ich weniger erwartet hätte. Das schönste war aber, die Menschen kennenzulernen und herauszufinden, dass Jugendliche auf einem anderen Kontinent ganz ähnlich ticken wie wir.

Julian Heidenreich


Ein lautes, lachend tanzendes, kunterbuntes Land.
Eine Kultur, die mir so fremd war und jetzt so fest in meinem Herzen sitzt, dass ich gar nicht mehr gehen wollte.
Menschen, die einem bedingungslose Liebe entgegenbringen, ohne dass man etwas dafür leisten muss.
Eine Reise die mich so glücklich gemacht hat, wie selten eine Zeit in meinem Leben.

Sophie Schnauffer


Die Zeit in Togo war für mich unvergesslich. Die erste Woche in unserer Partnerschule war sehr spannend genauso wie das Kennenlernen der togoischen Schüler/innen. Die Energie und Lebensfreude, die die togoischen Schüler/innen jeden Tag mitgebracht haben, waren so ansteckend und wir hatten unglaublich viel Spaß bei der Projektarbeit.
Als wir dann zusammen in den Dschungel gefahren sind, waren wir dann nicht mehr „2 Gruppen“, sondern eine, und das hat die Zeit dort umso schöner gemacht. Die Wanderungen, die wir dort gemacht haben, haben uns eine Natur gezeigt, wie wir sie noch nie gesehen haben, und man hat die Anstrengung ganz vergessen. Insgesamt waren diese zwei Wochen in Togo einer der schönsten, eindrucksvollsten, aber auch emotionalsten in meinem Leben, welche mich auch sehr geprägt haben.

Anouk Postma


Es war eine meiner besten Erfahrungen mit nach Togo zu gehen. Mitzuerleben, wie fröhlich und lebensstark die Menschen sind und wie sehr sie uns in diese Stimmung ziehen konnten, fand ich sehr beeindruckend. Die Togolesen haben uns mit offenen Armen empfangen. In vielen Situationen konnte man sehen, wie aufmerksam und fürsorglich sie sind. Die vielen Farben in der Kleidung, an den Wänden und an vielen anderen Gegenständen, strahlen eine starke Freude aus. Am beeindruckendsten fand ich, wie viel Energie die Togolesen haben. Sei es beim Singen aber auch beim Tanzen. Auch haben sie eine wunderbare Gabe andere zu integrieren. Sie haben uns immer an die Hand genommen und ohne viele Worte in ihre Spiele oder Vorhaben einbezogen. Während der Togoreise war ich superglücklich und habe auch jetzt noch Kontakt mit einigen Schülern aus unserer Gruppe.

Sirka Eichenberg


Die Togo- Reise war eine der eindrucksvollsten Reisen, die ich in meinem Leben gemacht habe. Was mir dabei besonders viel Freude bereitet hat, war die Interaktion mit den togoischen Schülern, denn dadurch konnte ich das Land, anders als bei einer touristischen Reise, aus einem ganz anderen Blickwinkel erleben. Dazu beigetragen haben gemeinsame Projekte, wie beispielsweise das Foufou-Kochen auf dem Schulhof. Das gemeinsam gestaltete Kochen hat uns die Möglichkeit gegeben, die togoische Kultur und Kulinarik hautnah zu erleben.
Mit ihrer offenen und herzlichen Einstellung uns gegenüber fiel es mir sehr leicht, schöne Gespräche mit den Togoern zu führen und neue Freundschaften zu schließen. Die togoischen Schüler waren sehr offen, aus ihrem Leben zu erzählen. Gleichzeitig waren sie sehr an unseren Geschichten interessiert. Aus diesem wertvollen Austausch konnte ich viele positive Eindrücke mitnehmen.
Durch die gemeinsame Klassenfahrt in den Dschungel, Kouma Konda, wurde die Gruppengemeinschaft zwischen den deutschen und den togoischen Schülern einmal mehr gestärkt. Wir haben wir lange Gespräche geführt, gemeinsam getanzt, gemeinsam gesungen und viel gelacht. Auch für viele Togoer war die Dschungelreise eine vollkommen neue Erfahrung, denn sie haben ihr eigenes Land von einer neuen Seite kennengelernt.
Auch während der gemeinsamen Busfahrten bestand eine fröhliche und positive Stimmung, durch die wir unter anderem mit der togoischen Musik vertraut wurden.
All diese sehr positiven Erfahrungen und persönlichen Eindrücke gestalteten den nahenden Abschied am Ende der Togo-Reise umso schwieriger, vor allem, da ein Wiedersehen mit den neu gewonnen Freunden fraglich erscheint.
Insgesamt war die Togo-Reise ein unvergessliches Erlebnis. Ich habe sehr viel Neues gelernt, wertvolle Erfahrungen sammeln und persönliche Begegnungen mit den einheimischen Menschen erleben dürfen. Durch die intensiven Erlebnisse habe ich die togoische Kultur und Menschen tief in mein Herz geschlossen.

Maria Gitsioudi

Heidehof in Togo, 22.10.–05.11.22

Erstmals seit der Corona-Pandemie konnte in diesem Schuljahr wieder eine Reise nach Togo stattfinden. Im letzten Jahr musste sie zur Enttäuschung der interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch abgesagt werden, nun hat es erstmals wieder geklappt. Damit konnte eine junge Tradition wieder aufgenommen werden, die seit 2016 unter der Initiative von dem inzwischen pensionierten Kollegen Joachim Wendebourg ins Leben gerufen wurde.
All den Spendern, Spendenläufern und Unterstützern, die das auch für die afrikanischen Schülerinnen und Schüler ermöglicht haben, sei gedankt!

Eine recht große Gruppe von neunzehn Schülerinnen und Schülern, begleitet von vier Lehrkräften (Herr Adelmann, Herr Lang, Frau Pfalzer, Frau Rinke) machte sich im Hebst auf die weite Reise zu der Partnerschule Mon Devoir in Lomé/ Togo. Unter der Hauptorganisation durch Frau Pfalzer gelang eine zweiwöchige Begegnungsreise zweier Jugendgruppen und deren Lehrkräften aus sehr unterschiedlichen Kulturkreisen. Herr Wendebourg schloss sich uns vor Ort an und half mit seinen Erfahrungen.

Die Schule Mon Devoir liegt in Agoe Zongo, einem der ärmsten Stadtteile Lomés. Es gibt an wenigen Stellen dort fließendes Wasser, Elektrizität ist keine Selbstverständlichkeit, Straßen sind selten geteert, Schlaglöcher nach der Regenzeit lange voller Wasser, eine geregelte Müllabfuhr gibt es nicht. Tropentemperaturen von tagsüber 32 Grad mit hoher Luftfeuchtigkeit sind Alltag. Wir mussten uns gegen Malaria wappnen. Das Klima schlauchte.

Mithilfe des gleichnamigen Freiburger Vereins Mon Devoir e.V. wird die togolesische Schule finanziell getragen. Vieles, was wir in Deutschland für selbstverständlich halten, ist dort Luxus. Lebensgewohnheiten und urbaner Alltag unterscheiden sich. Dementsprechend spannend und oft seltsam ist das Erleben des Kontrastes zur eigenen gewohnten Wirklichkeit. Die Schülergruppen entsprachen sich im Alter, die offene Herzlichkeit der Togolesen half, schnell Barrieren zu überwinden. In gemeinsamer Projektarbeit wurden Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Kulturen festgestellt, beide Gruppen lernten voneinander.

In der ersten Woche fand vor allem Projektarbeit in der Schule statt. In der zweiten Woche ging es gemeinsam auf eine Reise ins Landesinnere in die Hügel bei Kuma Konda, ein Bergdorf oberhalb von Kpalimé. Dort begegneten wir der reichhaltigen togoischen Vegetation, sahen zum Beispiel Kaffee-, Kakao- und Ananaspflanzen, malten mit Naturfarben, badeten unterm Wasserfall, erlebten eine zum Tanzen anregende Trommelgruppe und Vögel, die nachts irritierende Geräusche ähnlich einem elektronischen Wecker machten.

Christian Lang

Togo – persönliche Eindrücke

Die Reise war sehr interessant. Unter anderem habe ich viel für das spätere Leben gelernt. Es gab manchmal schwere Herausforderungen. Es ist ein anderes Leben, wir sind andere Umstände gewohnt, dennoch wäre ich bereit, die tolle Reise nochmals anzutreten. Man wächst über seine Grenzen hinaus und ständig bekommt man Aufmerksamkeit.

Die Zeit in Kuma Konda (132 km von Lomé entfernt) war sehr cool, sie war besser als die Zeit in der Schule. Im Dschungel hat man Togo nochmals von einer ganz anderen Seite kennengelernt. Man war so nah an der Natur, das erlebt man nicht jeden Tag. Die Guides waren super nett und haben uns alles näher gezeigt.

Die tollste Sache war, dass die Togoer ihr eigenes Land auch von einer andren Seite sehen konnten. Man ist mit ihnen wie in einer großen Familie zusammengewachsen.

Johanna Haellmigk


Ich fand die Reise sehr toll, ich wollte am liebsten gar nicht mehr heim und in Togo bleiben, weil es mir so gefallen hat, vor allem das Essen, die Menschen, die Kultur und die Art und Weise der Leute.
Für mich war es kein Kulturschock, ganz im Gegenteil. Ich habe es geliebt, neue Erfahrungen zu machen, da die Menschen uns so ähnlich sind und doch anders als wir.

Im Dschungel muss man auf die Stechmücken aufpassen. Eine neue Erfahrung war auch, dass wir die kompletten zwei Wochen mit einem Mückennetz schlafen mussten. (Das ständige Auf- und Abhängen war nervig.)

Das Essen in Kuma Konda war ein Traum. Und der Blick über die Berge von Togo bis nach Ghana.
Das Lagerfeuer und der traditionelle Tanz waren beeindruckend.

Lotta Krähmer


Die Autofahrt war cool, vor allem die Straßen. Sie waren anders als bei uns. Wir mussten uns nicht mal anschnallen, außerdem waren viele Leute im Auto und die Koffer waren teilweise auf dem Dach. In Deutschland dann hatte ich erstmal vergessen mich anzuschnallen. Die Eingewöhnungsphase dauerte nicht lang.

Wir hatten von Herrn Wendebourg Bilder über die letzten Togofahrten gezeigt bekommen, doch es ist ein großer Unterschied, Afrika so nah zu sehen. Es hat mir eine ganz andere Seite von den Schülern gezeigt. Anders als auf Bildern nimmt man die Gefühle von den Menschen wahr und riecht Gerüche, die man davor noch nie gerochen hat.

Vereinzelt habe ich mit Mädchen gesprochen und ich muss sagen, das hat mich sehr berührt, da sie viel von sich erzählt haben und gleichzeitig auch nachgefragt haben, wie es mir geht. Sie waren interessiert und bereit, Neues zu lernen. Der Austausch war leichter als gedacht.

Im Hotel Alizé hatte jeder seinen Rückzugsort, weil der Tag sehr anstrengend war. Die Abende verliefen sehr ruhig. Wir haben Karten gespielt und uns unterhalten. Man konnte selber entscheiden, ob man ins Bett will oder nicht, die gewisse Freiheit war klasse.

Emma Consigny


Ich fand es sehr beeindruckend. Es war einerseits genauso, wie ich es mit vorgestellt habe, andererseits allerdings auch ganz anders. Ich fand es megatoll, dass man sich dort an das Leben gewöhnt hat. Ich fand die Schule sehr schön, es war auch etwas Besonderes in dem Viertel.

Die Schüler dort waren extrem offen, das hat mich überrascht. Die Mentalität ist dort eine ganz andere.
Kuma Konda fand ich persönlich sehr cool. Dort gab es wie im Hotel Alizé auch des Öfteren Stromausfälle, das waren wir allerdings schon gewöhnt. Mit den Schülern war es gesitteter als in Lomé, dort waren sie aufgedreht und leicht aggressiv. Die Verhältnisse im Dschungel waren eine komplette Wendung. Die Balance zwischen Natur und Stadt war ganz anders.

Die Gruppengemeinschaft war sehr sehr gut. Es gab keine Streite, die Gruppe an sich verstand sich gut, vor allem im Hotel. Es hatte nicht mal einen Tag gebraucht, bis sich alle näher kamen.

Carla Porsch

Togoreise 2018

„Interkulturelles Lernen“ ist fester Bestandteil unseres Schulprofils. Einen außergewöhnlichen Akzent, setzt dabei die jährliche Begegnungsreise nach Haoussa-Zongo, einem Stadtrandviertel der westafrikanischen Hauptstadt Lomé. Eine Woche arbeiten Abiturient*innen unserer Schule gemeinsam mit einer Parallelklasse der Partnerschule „Mon-Devoir“ an einem Projekt und verbringen in der sich anschließenden Woche  ein gemeinsames Schullandheim in der tropischen Region „Plateaux“. Hierbei bilden biologische und agrokulturelle Inhalte den Lernschwerpunkt.
Ein größerer Kontrast zum Schul- und Alltagsleben auf der Gänsheide ist kaum denkbar. Hier kommen unsere Schüler*innen mit Gleichaltrigen in einem wenig entwickelten Land des globalen Südens zusammen. Sie lernen mit- und voneinander. Fragen der Entwicklungspolitik erscheinen in einem neuen Licht und werden gemeinsam reflektiert. Die Erfahrungen wirken langfristig in das Schul- und Alltagsleben aller Beteiligten hinein.
Bereits zum 3. Mal haben im Anschluss an diese Reisen Schüler*innen des EHG ihren freiwilligen sozialen Dienst bei unserer Partnerschule abgeleistet.

Von den Erlebnissen der ersten Woche in Togo berichtet eine Teilnehmerin:

Mit vielen unterschiedlichen Vorstellungen, Ideen und Zielen sind wir nach Togo gereist.
Wir alle waren total gespannt und aufgeregt. Nach der Impfpass-, Pass- und Visakontrolle wurden wir sofort von der schweren und feuchten tropischen Luft empfangen.
Auf dem Weg zu dem kleinen Hotel, in dem wir uns die ganze Woche über sehr willkommen und heimisch gefühlt haben, war es schon dunkel, aber die Straßen waren voller Fußgänger, Verkäufer, Kinder und natürlich Motorradfahrer.

Unseren ersten richtigen Tag nach der Ankunft haben wir dazu genutzt, in die Kirche zu gehen: Ein riesiges, offenes Gebäude in dem sich wahrscheinlich das gesamte Viertel versammelt hatte.
Wir alle waren überflutet mit neuen Eindrücken: Die vielen Gerüche, Marktstände, das wilde Treiben auf den sandigen Wegen und die sengende Hitze, die uns auf Schritt und Tritt begleitete.
Abends in einer Strandbar haben wir gleich die Lehrer der Schule „Mon Devoir“ kennengelernt, bevor wir schließlich am Montag das erste Mal zum Lycée gefahren sind.
Wir alle wussten nicht recht, was uns erwartet; ob wir uns mit den Schülern verstehen oder die Sprachbarriere hinderlich zwischen uns liegen würde, doch direkt nach den ersten Kennenlernspielen haben wir alle gelacht und uns super verstanden.
Die togolesischen Schüler haben uns dann den Zongo, ihren Stadtteil, in dem sich die Schule befindet gezeigt. Das Stadtviertel ist ganz anders als jeder Ort, den man aus Europa kennt, es ist sehr laut und bunt, voller verschiedener Gerüche und Anblicke. So kann es gut sein, dass einem, während man gerade zwischen zwei Markständen mit Gewürzen und Handys hindurchläuft, ein Motorrad entgegenfährt, oder eine kleine Ziege zwischen den Beinen hindurchhüpft.

Am nächsten Tag haben wir uns sehr gefreut, unsere togolesischen Freunde wieder zu treffen. An diesem Tag haben wir angefangen, an unseren Projekten zu arbeiten, die sich rund um Essen, Verkauf und das allgemeine Leben in Togo gedreht haben.
Am Nachmittag haben wir dann alle gemeinsam am Strand gepicknickt, und dazu hat nicht nur das leckere Essen gehört, sondern auch aufräumen und abspülen, was wir alle zusammen erledigt haben.
Auf dem Markt, den wir danach besucht haben, haben uns unsere Freunde dabei geholfen zu verhandeln und die besten Produkte rauszusuchen.

Am Mittwoch haben wir an unseren Plakaten und Präsentationen weitergearbeitet, während der Regen draußen den kompletten Schulhof überflutete. Nach einer viertel Stunde jedoch schien die Sonne wieder so heiß wie eh und je.

Am Donnerstag haben wir alle zusammen gekocht. Wir Deutschen waren total beeindruckt von der Kraft und den Kochkünsten der Togolesen.

Den Freitag haben wir damit verbracht, unsere Präsentationen zu vollenden und das Klassenzimmer zu gestalten, damit der Tag der Offenen Tür am Samstag ein voller Erfolg werden konnte.
An diesem Tag der offenen Tür haben wir mit unseren Freunden gesungen, unsere Projekte vorgestellt und dann den ganzen Nachmittag lang getanzt.
Als wir uns schließlich verabschiedeten, freuten wir uns alle sehr auf das gemeinsame Schullandheim, das noch bevorstand.

Anna Meinaß

Ein besonderes Highlight der Woche war der „Tag der offenen Tür“ mit abschließendem Schulfest.
In einem offiziellen Akt wurden, in Anwesenheit des deutschen Botschafters, der Schule zwei neue
Gebäude übergeben: der erste 3-stöckige Bau im Viertel beherbergt eine Mensa, das Rektorat und eine Schulbibliothek.
Und in einem langen Marsch ziehen 80 Kinder und 3 Erzieherinnen in den neuen Kindergarten ein.
Beim sich anschließenden Schulfest wurde bis in die Nacht getanzt.

Der Freiburger Trägerverein Mon Devoir e.V. entwickelt die Schule ständig weiter. Ein Portrait der Schule finden Sie ->hier.

Fester Bestandteil der pädagogischen Entwicklung der Schule „Mon–Devoir“ sind inzwischen diese Begegnungsreisen unserer Schüler*innen, bei denen ihre togoischen Partner Arbeits- und Lernformen kennen lernen, die in Togo bisher nicht erprobt sind, und sie selbst lernen, weit über den Stuttgarter Tellerrand hinauszublicken.

Lehrerreise nach Togo 2018

In den Faschingsferien 2018 war eine Gruppe von Lehrern unserer Schule zu Besuch bei der Partnerschule in Togo. Ihr Bericht findet sich -> hier.

Togo-Abend

Am 25.1.17 berichteten die Togo-Fahrer ausführlich in der Aula von dem Projekt und ihrer Begegnungsfahrt. Ein Bericht dazu findet sich ->hier.

Begegnungsreise nach Lomé/Togo im Herbst 2016

Am 22.Oktober startete eine Gruppe von neun Schülerinnen und Schülern der 12. Klasse des EHG mit zwei Lehrern zu einer zweiwöchigen Projektreise nach Togo. Ziel der Reise war es, eine Begegnung mit der Abschlussklasse der Schule „Mon–Devoir“ (-> mehr: Schulportrait) in Agoè-Zongo, einem Armenviertel am nördlichen Rand der Hauptstadt Lomé durchzuführen. Inhaltlich hatte die Reise drei Schwerpunkte:

  • Gemeinsame Beschäftigung mit Fragen der Ernährung in Afrika und Europa
  • Erarbeiten von Theaterszenen für eine Aufführung am „Tag der offenen Tür“ der togoischen Schule
  • Eine Exkursion in die Kaffeeregion „Plateaux“ 100 km nördlich von Lomé

Beide Schülergruppen hatten die Begegnung ausführlich vorbereitet (-> pdf flyer)

Am Anfang der Begegnung stand eine Führung durch den Kindergarten, die Grundschule und das Gymnasium.
Beim anschließenden Rundgang durch das Quartier und einem Besuch auf dem nahe gelegenen Markt bekamen gemischte Gruppen von je 3 Teilnehmern die Aufgabe, Marktfrauen und ihre Verkaufsstände im Interview sowie mit Fotos zu portraitieren. Dabei wuchs die Projektgruppe schnell zu einem Team zusammen.

Begegnung mit einer neuen Welt

Kurz bevor wir den Computerraum betraten, wo unsere Partner auf uns warteten, machte sich bei uns eine leichte Aufregung breit. Einige von uns hatten schon vor der Reise mit ein paar Schülern von Mon Devoir Kontakt gehabt, trotzdem waren wir natürlich sehr gespannt. Dann wurden wir von 19 Schülern angestarrt und wir starrten zurück.

Die ersten Kontakte waren schnell geknüpft und schon bald lachte man zusammen, erzählte von seiner Familie oder diskutierte über die Zukunft. Die wahnsinnige Offenheit und Aufgeschlossenheit der Schüler hat uns alle sehr beeindruckt. Es ist etwas ganz Besonderes, so viel über Menschen aus einem anderen Land zu erfahren. Ein Mal saßen wir als gesamte Gruppe zusammen und haben uns einfach gegenseitig Fragen gestellt. Wir haben über die politische Situation gesprochen, über die Infrastruktur, über Hochzeiten, ... Ich denke, jeder von uns hat aber auch sehr persönliche Gespräche mit einzelnen Schülern geführt.
Natürlich sind unsere Mentalitäten verschieden (wir konnten uns einfach nicht daran gewöhnen, ständig Fotos zu machen), aber letztendlich war auch genau das das Tolle an dieser Reise. Wir durften Einblick in eine Welt haben, die wir nicht kannten und haben Menschen kennengelernt, die uns alle in einer gewissen Weise geprägt haben.

Nach dem tränenreichen Abschied, flogen wir wieder nach Stuttgart. Aber mit kleinen Andenken und schönen Erinnerungen in der Tasche.

Katrin Dorfs

Die Portraits wurden anschließend im Computerraum der Schule dokumentiert. Die Arbeit mit Präsentationsprogrammen war für die togoischen Gastgeber neu. Diese hatten ihren Gästen aber zuvor den Zugang zu den Verkäuferinnen auf dem Markt geebnet. So konnten beide Seiten voneinander profitieren.
Vertieft werden konnten die Erfahrungen bei einer Exkursion auf den Markt der nahegelegenen Kleinstadt Aného.

Ausflug nach Aného

Ein Tag, den wir in Togo verbracht haben, wird uns allen wohl lange in Erinnerung bleiben: Unser dritter Tag in Togo und gleichzeitig der zweite, den wir mit den togoischen Schülern verbrachten.
Nach eineinhalb Tagen Arbeit an unserem „Ernährungsprojekt“ war es Zeit für einen ersten gemeinsamen Ausflug: es ging nach Aného, in die frühere Hauptstadt des Landes.
In Aného angekommen, waren wir alle sehr gespannt auf die geplante Audienz beim dortigen König.
Wir durften jede Frage stellen (unter der Bedingung, dass man aufsteht, sollte man den König ansprechen) und danach gab es sogar noch Zeit für Gruppenbilder.
Was uns aber glaube ich am besten gefiel, war der Markt.
Es war laut, bunt und vielfältig, von Stoffen über Medikamente bis zu lebendigen Krebsen gab es alles zu kaufen.
Unsere Gruppe war vor allem von den Stoffen angetan, von denen einer wirklich schöner als der andere war. Die Verkäufer waren natürlich nicht dumm und wollten uns als Ausländern einen höheren Preis abknöpfen, was die Togoer aber zu verhindern wussten. Alle riefen durcheinander, zeigten sich Stoffe und verhandelten. Anschließen standen wir eine geschlagene halbe Stunde auf dem Markt herum und haben Gruppenfotos gemacht. Jeder wollte ein Bild mit jedem, 30 Minuten Dauergrinsen!
Geschafft von der Hitze und dem anstrengenden Tag hatten wir uns eigentlich auf eine ruhige Busfahrt zurück nach Lomé gefreut, aber weit gefehlt: Der Busfahrer hat laut Musik angemacht, Partybeleuchtung angeschaltet  und es wurde die ganze Fahrt über getanzt!

Dieser Tag hat unsere Gruppe sehr zusammengeschweißt und gezeigt, dass wir uns alle gegenseitig helfen können, und das war meiner Meinung nach eine wertvolle Erfahrung für alle.

Nora Frank

Zurück in Agoè-Zongo wurden die Stoffe zur Schneiderin gebracht, damit bis zum großen Festtag der Schule, dem „Jour de la porte ouverte“, bei dem der Erweiterungsbau eingeweiht werden sollte, schöne Kleider genäht werden konnten.

Das Lebensmittelthema wurde auch praktisch erlebt. Markteinkäufe und die Zubereitung des afrikanischen Gerichtes Foufou mit Gemüse und selbst hergestelltem Tomatenpüree. Gekocht wurde am Holzkohlenfeuer im Freien.

Kochen bei Kondo

Ein ganz besonderer Tag war für uns auch der vierte gemeinsame Projekttag, an dem wir alle gemeinsam bei Kondo, dem Grundschulleiter gekocht haben. Aus den zuvor auf dem Markt in Zongo gekauften Lebensmitteln bereiteten wir Foufou, einen Brei aus Yams und Maniok mit einer Tomaten-Fisch-Soße vor. Was mir auffiel und was ich angenehm fand war, dass wir dieses Mal nicht diejenigen waren, die Geschenke aus Deutschland mitbrachten, Süßigkeiten an die Kleineren verteilten oder unser Wissen im Umgang mit Computern weiter gaben, nein, diesmal waren wir die Unwissenden. Aber anstatt uns daran zu hindern mitzuhelfen, zeigte man uns geduldig jeden Schritt und wie man mit jedem Werkzeug umging.
Der Hof von Kondo, ein ummauerter Bereich von ca. 100 qm mit Lehmboden, ohne Eingangstür oder Überdachung war in verschiedene Stationen aufgeteilt, an denen unterschiedliche Schritte durchgeführt wurden.
Zum einen gab es eine Steinplatte auf dem Boden, auf der man mit einem anderen Stein Tomaten, Peperoni, Knoblauch und Zwiebeln so zermalmte, dass daraus eine Sauce entstand. Jeder von uns durfte sich auch einmal daran versuchen, aber es war weitaus schwieriger als gedacht. Die Sauce wollte einfach nicht auf der Steinplatte bleiben und die Tomaten wurden auch nicht zu einer stückchenfreien Sauce wie gewollt. Fiel doch mal etwas auf den Boden, kein Problem, der gröbste Dreck wurde einfach mit der Hand abgewischt und ab, zurück in den Topf.
Zweitens gab es eine „Station“, an der das Foufou präpariert wurde. Dafür gab es eine große Schüssel aus Holz und zwei dazu passende Stößel. Die gekochten Yamsstücke wurden in diese Schüssel gefüllt und mit enormer Kraft wurde dann von zwei Seiten, immer abwechselnd auf die Yamswurzel eingestampft, was einen Höllenlärm verursachte, bis sich diese in eine breiige Masse veränderte. Da dieses Vorgehen viel Kraft und Ausdauer erfordert, ist dies Aufgabe der Männer.
An der letzten „Station“ wurden der Fisch und die Tomatensauce in großen Töpfen gekocht. Das Holzkohlenfeuer dafür war zuvor mit schwarzen Plastiktüten entfacht worden. Hier waren verschiedene ältere Frauen beteiligt, die mit hoher Effizienz und Ausdauer arbeiteten, keine Bewegung war überflüssig. Gleichzeitig redeten alle in der Landessprache Ewé mit lauter Stimme durcheinander, während wir auf eine herzliche Art und Weise ausgelacht wurden, wenn wir etwas unbeholfen mithalfen.
Nach fast zwei Stunden Arbeit in der glühenden Hitze war das Essen fertig. Als wir endlich probieren konnten – mir schmeckte es ehrlich gesagt besser, als erwartet – hielten uns plötzlich wieder alle die Handys vor’s Gesicht, um Bilder zu machen.
Aber das Essen hat den Togoern ebenso wie uns unglaublich viel Spaß gemacht, und man versteht, warum gemeinsames Essen dort eine so große Bedeutung hat.
All die harte Arbeit für eine Mahlzeit und das jeden Tag! Für uns fast unvorstellbar, wenn wir uns einfach unsere Pizza in den Ofen schieben. Für mich war das eindeutig wieder ein Punkt, an dem ich gesehen habe, dass das, was ich für selbstverständlich halte nicht selbstverständlich ist und, dass das, was uns jeden Tag ohne Weiteres zur Verfügung steht, so viel mehr Wertschätzung verdient.
Eine tolle Erfahrung!

Lara Schieber

Die gemeinsamen Aktivitäten ließen die Gruppe immer besser zusammenwachsen. An den folgenden Tagen standen Proben für die Aufführungen am „Tag der offenen Tür“ im Mittelpunkt. Begrüßung, Tanz, Gepäcktransport, Hochzeit … Alltagssituationen, die auf den beiden Kontinenten unterschiedlich gelebt und erlebt werden, wurden Themen der einstudierten Szenen. Die Szenen hatten kulturelle Unterschiede im Fokus, in den Proben rückten dagegen immer mehr die Gemeinsamkeiten in den Vordergrund.

Am Sonntag, den 30. Oktober wurde beim festlichen „Tag der offenen Tür“ in Anwesenheit des deutschen Botschafters und lokaler Amtsträger der Erweiterungsbau feierlich übergeben. Reden, Aufführungen und der Auftritt einer Band, zu deren Musik getanzt wurde, machten den Tag zu einem unvergesslichen Ereignis.

Schulaustausch als Entwicklungszusammenarbeit

In vielen Diskussionen wurden Fragen erörtert, wie die Entwicklung der Schule, des Quartiers und des Landes unterstützt werden kann. Begegnungen von Schüler/-innen und Lehrer/-innen aus beiden Ländern können dabei einen wichtigen Eckpfeiler bilden: die Verbesserung von Fremdsprachenkompetenz, fachlicher und organisatorischer Austausch, Unterstützung mit Schulmaterial aus Deutschland, gemeinsame Arbeit an Projekten und Erprobung moderner Unterrichtsformen, Hilfe für mittellose Familien, Diskussionen über globale Verteilungs- und Entwicklungsfragen und Perspektiven junger Menschen in einer vernetzten Welt, all dies weitet den Blick der Teilnehmenden und befähigt sie zu reflektiertem Denken und Handeln.

Durch Besuche in der Botschaft der Bundesrepublik, im neu erbauten Zementwerk der Firma Heidelberg-Zement, die der größte deutsche Investor in Togo ist, sowie bei unterschiedlichen Organisationen, die in der Entwicklungszusammenarbeit tätig sind, konnten tiefere Einblicke in Fragen der Entwicklungspolitik gewonnen werden.

Diakonie einüben Leistungsfähigkeit fördern Innovationen angehen ganztags betreuen Christsein erfahren Offenheit zeigen Gemeinschaft erleben ganzheitlich lernen Verantwortung übernehmen