Unsere KOOPERATION mit der Theodor-Dierlamm-Schule der Diakonie STETTEN

(Schule für Geistigbehinderte und teilweise zugleich Körperbehinderte)

Wie alles anfing…


Nachdem im Schuljahr 1997/98 auf Initiative des EHG-Lehrers Peter Hoffmann die Kooperation mit der Förderschule Berger Schule aufgenommen wurde, kam es im Sommer 2002 zu einem Dreier-Kooperations-Schullandheim an der Nordsee. Der damalige Schulleiter der Berger Schule, Herr Hermann, regte ein gemeinsames Schullandheim von EHG-Schülern, einer 8. Klasse der Berger Schule und zwei Klassen der Theodor Dierlamm Schule der Diakonie Stetten (ein sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit den Förderschwerpunkten geistige Entwicklung sowie körperliche und motorische Entwicklung) an. Nach zwölf spannenden Tagen an der Nordsee bestand aber Einigkeit, dass die Dreier-Kooperation nicht ideal ist, da sich vor allem die Berger Schüler in ihrer "Zwischenposition" nicht besonders wohlgefühlt haben.

Folge dieses ersten gemeinsamen Schullandheims war, dass nun neben der Zusammenarbeit mit der Berger Schule auch ein gemeinsames Schullandheim mit den Stettenern beibehalten werden sollte. Im Jahr darauf ging es daher (zum ersten Mal in ein Selbstversorgerhaus!) in den Südschwarzwald – und es wurde damit die Form der Kooperation "geboren", wie sie bis heute durchgeführt wird.  

Begleitlehrer der ersten Stunde waren außer Peter Hoffmann vom EHG Roland Guse und Gabi Kutek von der TDLS. Am EHG war seitdem zunächst Isabel Wünsch und seit dem Schuljahr 2011/12 Bea Schmid für die Kooperation verantwortlich, jahrelang unterstützt von Astrid Averkamp, seit 2020 Christof Wiest und seit 2022 Isabel Lindemann.

Was sich inzwischen geändert hat…

Handelte es sich in den ersten Jahren in erster Linie um eine Begegnung im Schullandheim mit einem Vortreffen und manchmal einer gemeinsam gestalteten Andacht im Anschluss, wurde das Konzept der Kooperation in den letzten Jahren Stück für Stück ausgeweitet und verändert, wobei selbstverständlich auch viele bewährte Elemente wie beispielsweise die Wahl von Selbstversorgerhäusern mit einem Schwerpunkt auf das gemeinsame Einkaufen und Kochen beibehalten wurde. Wichtig sind inzwischen die drei ganztägigen Vortreffen geworden, um die große Gruppe schon früh und öfters zusammenzuführen.

Aus den zahlreichen Nachfragen und auch Unsicherheiten mancher EHG SchülerInnen bezüglich des Umgangs mit den TDLS SchülerInnen hat sich im Schullandheim abends ein festes Gesprächsangebot von und mit TDLS und EHG LehrerInnen und EHG SchülerInnen entwickelt – mit Diskussionsthemen wie Inklusion, konkreten Informationen zu bestimmten Behinderungen und sinnvollem Umgang damit.

Neu ist auch die Form des Nachtreffens, das immer im Juni am EHG stattfindet. Neben der Abschiedsfeier und dem Unterrichtsbesuch in Kleingruppen gibt es auch eine öffentliche Pausenaktion. Die Schulgemeinschaft soll über das Kooperationsprojekt informiert werden sowie auch SchülerInnen künftiger Jahrgänge fürs Mitmachen gewonnen werden. Wir zeigen den Schullandheimfilm, berichten kurz oder informieren mit einer Stellwand.

Ein besonderer Grund zur Freude

2014 haben wir mit unserer Kooperation den 2. Platz beim MachMit Award der Diakonie gewonnen und konnten uns mit den € 1000 Preisgeld u.a. tolle Kaplasteine für gemeinsames Spielen bei den Vortreffen und im Schullandheim kaufen.

Ein besonders schwieriges Jahr

2019/20 konnten wir uns nur zweimal treffen, danach wurden Briefe geschrieben und Postkarten geschickt. Corona hat das 19. Kooperations-Schullandheim in Folge verhindert. Die Vorfreude war groß gewesen…

Ein noch schwierigeres Jahr

2020/21 mussten wir komplett ohne „echte“ Kontakte auskommen und wir waren auch eine viel kleinere Gruppe als jemals zuvor. Aber wir haben mit Paketen, Ton- und Videoaufnahmen, Fotos und Videokonferenzen gearbeitet wann immer es ging und hatten auch dabei viel Spaß. Zugegeben: am schwersten war es für die, die sich noch überhaupt nicht kannten. Aber wir haben erfolgreich improvisiert mit unserer CoKo = CoronaKooperation.

Und endlich ein etwas normaleres Jahr

2021/22 gab es zwar zunächst wieder nur digitale Kontakte mit herrlichen Filmbeiträgen und Live-Schaltungen, aber dann konnten wir im Mai tatsächlich wieder ins Schullandheim fahren. Wir mussten zwar eine neue Unterkunft suchen, denn die Stettener durften nicht übernachten. Aber wir genossen die gemeinsame Zeit tagsüber ohne Ende beim Spielen, gemeinsamen Kochen und Grillen, Ausflüge machen, Sehnsuchtsorte aus Naturmaterialien bauen und vieles andere mehr! Endlich wieder zusammen, das fühlte sich für alle sehr gut an!

Unglaublich, aber wahr: Ein ganz normales Jahr, das erste seit 2018/19!

Im Schuljahr 2022/23 konnten wir uns wieder dreimal bei den Vortreffen, eine Woche im Schullandheim und einmal beim Nachtreffen und -feiern sehen, was für eine Wohltat! Wir genossen vor allem die gemeinsame Schullandheimzeit mit Spielen, Kunstprojekt im Wald, Tierpark und natürlich leckerem Kochen und Essen. Außerdem war die Theodor-Dierlamm-Schule wieder bei unserem Herbstfest präsent und wir konnten bei den Schulabschlussfeiern in Stetten teilnehmen.

Und auch das Schuljahr 2023/24 bot wieder das volle Programm mit drei Vortreffen, der Schullandheimwoche und dem Nachtreffen. Die Neuigkeit war in diesem Jahr das Ziel: Wir genossen ein großes, schönes Haus in Asch in der Nähe von Ulm und Blaubeuren, wunderbaren Ausflugsorten.

Theodor-Dierlamm-Schule der Diakonie STETTEN

Diakonie einüben Leistungsfähigkeit fördern Innovationen angehen ganztags betreuen Christsein erfahren Offenheit zeigen Gemeinschaft erleben ganzheitlich lernen Verantwortung übernehmen