Während dem von der EU geförderten Erasmus+ Austausch nach Sevilla vom 23. bis 29. März 2023 haben wir, die Spanisch Gruppe der Klasse 9b und einige der Klasse 9c, viele schöne Erlebnisse gesammelt.
Wir waren in einigen Stadtvierteln und Vorstädten Sevillas, wie zum Beispiel in Triana oder Montequinto. In Sevilla bemerkt man noch immer den arabischen Einfluss, wie zum Beispiel die Fliesenbemalung, der noch aus der Zeit stammt, als die Araber dort lebten.
Ein Beispiel dafür ist Córdoba, wo man die Mezquita sehen kann, eine Moschee, die von den Christen zur Kirche umgebaut wurde. Angrenzend an die Moschee gibt es außerdem ein jüdisches Viertel mit kleinen, netten Gassen und Läden. Auf der römischen Brücke haben zwei unserer Schüler ihr musikalisches Talent als Straßenmusiker gezeigt. Auch Sevilla hat uns sehr gut gefallen. Vor allem das maurische Schloss, der Alcázar, hat uns sehr beeindruckt durch die goldenen Bemalungen und Fliesen, die aufwendige Architektur und die Gärten.
Am Wochenende waren so gut wie alle mit ihren Austauschpartnern am Strand, wo das Wetter so gut war, dass wir sogar ins Meer springen konnten. Auf dem Weg zum Strand besichtigten wir eine typisch andalusische Kirche, wo es auch wilde Flamingos gab. Passend zum Thema Recycle, Reduce, Reuse waren wir bei einem Architekten, der an sozialen Projekten mit Freiwilligen arbeitet und dabei Baumaterialien wiederverwendet. Auch wir durften an einem Tag an einem Lagerraum für einen Bioladen mitbauen.
Außerhalb der geplanten Aktivitäten haben wir uns immer als große Gruppe getroffen und viel unternommen, was uns sehr gefallen hat. Insgesamt ist uns aufgefallen, dass die Menschen dort sehr gesprächig und gesellig sind. Außerdem bekommt man viele Komplimente, auch von Leuten, die man nicht kennt.
Nun zum Essen: Es gibt sehr leckere und exotische Speisen. Für die Menschen dort ist es eine Tradition, Schnecken zu essen. Wir haben sie auch probiert, aber sie waren nicht unbedingt für alle die neue Lieblingsspeise. Es gab allerdings auch noch andere Dinge, die sehr lecker waren, wie Paella, Jámon oder Empanada.
Sevillaner haben noch einige andere Traditionen, die wir kennenlernen durften. Beispielsweise haben wir gelernt, Sevillanas zu tanzen. Das ist quasi dasselbe wie Flamenco.
Das Schulleben in Sevilla ist anders als in Deutschland. Die Schule, in der wir waren, war um einiges kleiner als unsere und umzäunt. Die Schüler fahren dort zum Teil mit Schulbussen hin. Wissen sollte man, dass durch das hohe Potential von Vandalismus die Lehrer das Toilettenpapier in einem separaten Raum aufbewahren und man danach fragen muss. Was die Schule angeht, hat uns gefallen, dass der Unterricht jeden Tag von 8:30 bis 15 Uhr geht, nie länger.
Auch der allgemeine Tagesablauf unterscheidet sich in Spanien maßgeblich von unserem, was sich vor allem an den Essenszeiten bemerkbar macht. Man isst nach 15 Uhr zu Mittag und gegen 22 Uhr zu Abend. Außerdem scheinen die Spanier weniger zu schlafen als viele von uns.
Unsere Gastfamilien kamen uns jeden Tag immer sehr freundlich entgegen, als ob wir schon ewig zur Familie gehören würden. Obwohl die Eltern kein Deutsch oder Englisch konnten, war die Sprachbarriere kein Problem.
Im Großen und Ganzen war es ein sehr erfolgreicher Austausch und viele von uns wären auch gerne noch länger dortgeblieben. Vielleicht werden einige sich schon im Sommer wieder gegenseitig besuchen.
Spanischgruppe der Klasse 9b