Auf Einladung unserer Erasmus-Partnerschule I.E.S. Hermanos Machado ist Heiner Roser nach Sevilla gereist, um dort Erfahrungen mit der Einführung eines nach EMAS/ 'Grüner Gockel' zertifizierten Umweltmanagements zu teilen. Sein Bericht zeigt, dass es sich – gerade auch im Rahmen von Erasmus plus – lohnt, sich zu den Umwelt- und Klimaschutzaktivitäten an unterschiedlichen Schulen auszutauschen:

Sevilla-Besuch 2022 von Heiner Roser (24.–29.03.2022)

Der Anlass der Reise nach Sevilla bestand darin, den Umwelt-aktivisten unter den Kolleginnen und Kollegen unserer Erasmus-Partnerschule I.E.S. Hermanos Machado zu präsentieren, welche Umwelt- und Klimaschutzaktivitäten am Heidehof-Gymnasium in den letzten Jahren durchgeführt wurden.

Konkret ging es auch und vor allem darum, von den Heidehof-Erfahrungen bezüglich EMAS- und Grüner-Gockel-Prozess zu berichten. Wie begann alles? Welche Anlaufschwierigkeiten gab es? Wie groß waren die formalen Hürden? Wie sieht das Umweltmanagementsystem am Heidehof aus (Umweltbeauftragter, Arbeitskreis Nachhaltigkeit (AKN) der Lehrer, Schüler-AGs (Klima-AG, HFF-AG), Kontakt zur Schulleitung)? Wie häufig sind Audits, Revalidierungstermine etc. angesagt? Welcher Aufwand ist für die Umwelterklärung nötig?
Hier wurde uns wieder besonders deutlich, welch große Hilfe die Unterstützung durch die Grüner-Gockel-Stelle und durch die Umweltberater/-auditoren der evangelischen Kirche für uns darstellen.
Die Meetings in der I.E.S. Hermanos Machado bestanden aus Präsentation und intensiver Diskussion, wobei Christof (Wiests) kurzfristiger Ausfall wegen positivem Covid-Test und Erkrankung fast vollständig ausgeglichen werden konnte durch seine Teilnahme per Video-Konferenz.
Dabei zeigte sich, dass die Schülerinnen und Schüler von Hermanos-Machado – ebenso wie am Heidehof – dabei sind, ein sinnvolles Mülltrennungssystem aufzubauen. An der spanischen Schule waren nicht nur die Klima-AG – Schülerinnen und Schüler, sondern auch die „Künstler“ beteiligt, die Plakate zum Umgang mit den verschiedenfarbigen Tonnen beisteuerten. Der Erfolg des neuen Systems wurde im letzten Jahr stark beeinträchtigt durch die Corona-Unregelmäßigkeiten – war es nicht am Heidehof genauso? Wie schwierig es ist, das System in der Schule um- und durchzusetzen, zeigt sich hier wie dort im Alltag – ist wohl eine never-ending-story … . Wobei optimal natürlich Müllvermeidung wäre.
Der 3. Teil bestand im Austausch von „best practice“-Beispielen in der Schulorganisation (Klima-AGs, Umweltsprecher in allen Klassen, Verwendung umweltfreundlicher Materialien, BHKW, Flugkompensation etc.) und Aktionen (z. B. Klimafasten, Kleidersachenbasar, Stadtradeln, Starterpakete, Mehrwegboxen, Umwelttage).
Einen Vormittag lang hatte ich Gelegenheit, weitere Umweltaktivitäten der spanischen Schule vor Ort zu besichtigen: vor allem die Pflanz- und Begrünungsaktionen (z. B. Hängegärten, Dachbegrünung u. a.), die in dem heißen Klima Sevillas besonders wichtig sind.
Ein Highlight war der Ausflug mit einigen KollegInnen zum Nationalpark von Doñana bei San Lucar, einem der bedeutendsten und schönsten Feuchtgebiete Europas.

Ein Ausblick zeigt, dass es sich lohnt, gerade auch im Erasmus plus-Zusammenhang, sich zu den Umwelt- und Klimaschutzaktivitäten an den Schulen auszutauschen und in Kontakt zu bleiben. Auch wenn die klimatischen Bedingungen sehr unterschiedlich sind, ist es von hoher Evidenz, dass in allen Regionen die Themen angepackt werden müssen, um das angestrebte globale Klimaziel von 1,5 bis 2 Grad noch erreichen zu können. Kleinere und größere Projekte (wie z. B. eine Photovoltaikanlage, Wasserzisterne etc.) brauchen außer gelösten Organisations- und Finanzierungsfragen vor allem engagierte Kolleginnen und Kollegen ebenso wie einen langen Atem und eine große Portion Hartnäckigkeit und Optimismus.

Heiner Roser
(im April 2022)


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